Jugendwehren üben Berufsalltag

Mehr als 60 Kinder und Jugendliche haben am Wochenende 24 Stunden lang in Carlow trainiert
von Maik Freitag

Großer Tumult am Samstagmorgen in und um die Carlower Sporthalle. Dutzende Kinder und Jugendliche rückten nach und nach an, um zunächst ihre Betten aufzubauen. Die jüngsten Feuerwehrmänner und -frauen aus Carlow, Rehna, Schlagsdorf, Utecht oder auch Wedendorfersee sind angereist, um 24 Stunden lang den Alltag in einer Berufsfeuerwehr zu simulieren: Trainieren, Essen kochen, Einsätze fahren und Leben retten heißt es anschließend bis in den Abend. Auch am frühen Sonntagmorgen reißt Sirenengeheul die Mädchen und Jungen von ihren Campingbetten.
„Feuerwehr ist schon super. Man erlebt viel und ist mit vielen anderen zusammen. Leuten helfen, ist super“, sagt der achtjährige Alvin Kähler aus Dechow. Auch der gleichaltrige Niclas Weinrich aus Schlagbrügge sieht das ähnlich, würde aber gerne auf Einsätze während der Schlafphase verzichten. „Das Aufstehen stelle ich mir schon ziemlich schwer vor“, sagt der Schlagbrügger.
Doch erstmal geht es am Sonnabendmorgen noch ganz gemächlich zu. Mehr als 60 Campingbetten werden in der Sporthalle aufgebaut, Gurken, Salat und Tomaten geschnitten und Nudeln gekocht. „Das gehört genauso dazu wie die Übungen“, erklärt der stellvertretende Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Carlow, Steffen Pautz. Er ist für die administrativen Dinge in den 24 Stunden verantwortlich und koordiniert die fünf unterschiedlichen Übungseinsatzorte außerhalb des Übungsgeländes rund um die Sporthalle.
Ihm zur Seite stehen auch alle anderen Jugendwarte der sechs Jugendwehren des Amtsbereiches Rehna. „Wenn wir als Jugendwarte dabei sind, helfen wir auch mit. Das ist doch klar“, sagt der Rehnaer Marco Fischer. Er selbst hat nicht nur seine beiden eigenen Kinder Linus und Loriana als Feuerwehrmitglieder und Helfer dabei, sondern auch noch mehr als zehn Mädchen und Jungen, die sich nach dem Mittag in vielen verschiedenen Dingen weiterbilden können.
„Wir haben eine Erste-Hilfe-Ausbildung, eine Leiterausbildung, eine Knotenstation und verschiedene Einsatzszenarien aufgebaut“, erklärt Fischer. Deshalb müssen die Kinder bis zum Abend eine Ölspur bei Pogez beseitigen, einen Baum bei Klein Molzahn von der Straße räumen oder einen Brand auf einem Acker zwischen Schaddingsdorf und Carlow löschen.
„Das Abschlussszenario hat es allerdings noch einmal in sich. Am Sonntagmorgen um 7 Uhr rücken wir zu einem Einsatz in die Carlower Schule aus. Hier sollen Personen geborgen, ein Brand gelöscht und alles, was wir am Sonnabend geübt haben, noch einmal aufgerufen werden“, sagt Marco Fischer. Erst danach geht es dann zum Frühstück und dem Ende des 24-Stunden Einsatzes entgegen. Aufstehen musste dann auch schon sehr zeitig der achtjährige Niclas Weinrich aus Schlagbrügge, der schon einmal einen Vorgeschmack auf das echte Leben als Feuerwehrmann bekommen hat.

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