AfD ist großer Wahlsieger

Bei der Bundestagswahl 2025 haben auch zehntausende Nordwestmecklenburger ihre Stimme abgegeben. Eine Gemeinde muss in diesem Jahr jedoch gleich zweimal wählen.

Von Michael Schmidt


Utecht Bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 hat die Alternative für Deutschland (AfD) im Wahlkreis 12, Schwerin-Ludwigslust-Parchim-Nordwestmecklenburg I, die meisten Stimmen auf sich vereinen können. Rund 36 Prozent der Wähler für den Kandidaten Leif-Erik Holm von der AfD.

Bei den Zweitstimmen kam die AfD im Wahlkreis 12 demnach auf über 32 Prozent und lag somit vor der CDU mit rund 19 und der SPD (14,4 Prozent). Die Linke erreichte nach vorläufigen Ergebnissen 11,5 Prozent, Grüne 5,6 Prozent und das BSW rund 10 Prozent.

Auch im Amtsbereich Rehna hatte die AfD mit 33,84 Prozent die Nase vorn und ließ die CDU (20,71), SPD (12,01), Linke (9,9), Grüne (6,83) hinter sich. Ein ähnliches Bild zeichnete sich im Amtsbereich Gadebusch ab. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis kam die AfD bei den Zweitstimmen auf 36,63 Prozent. Die CDU brachte es auf 17,8 Prozent, die SPD auf 13,17 Prozent, Die Linke auf 11,32 Prozent.

Im Amtsbereich Lützow-Lübstorf kam die AfD auf 34,46 Prozent, die CDU auf 20,35 Prozent, die SPD auf 13,05 Prozent und das BSW auf 10,24 Prozent (Stand: 23.2.2025/21.27 Uhr).

Auch in kleinen Gemeinden, wie etwa Utecht, wurde der Ausgang der Bundestagswahl mit Spannung erwartet. Rund 300 Einwohner waren hier zur Stimmabgabe aufgerufen. Davon machten mehr als 90 Prozent der Wahlberechtigten Gebrauch. Die meisten Zweitstimmen holte auch hier die AfD (68) vor den Grünen (42) und der CDU (35).

Die kleine Gemeinde im Westen des Landkreises Nordwestmecklenburg ist übrigens eine der wenigen in MV, in denen es in diesem Jahr noch eine weitere Wahl geben wird. So steht für die Einwohner Utechts voraussichtlich am 22. Juni 2025 die vorgezogene Bürgermeisterwahl an. Grund: Das langjährige Gemeindeoberhaupt Andreas Spiewack war am 22. Januar im Alter von 56 Jahren unerwartet gestorben.

Einwohner des Utechter Ortsteils Campow und Gemeindevertreter nutzten den Wahlsonntag auch für eine besondere Standortwahl. So verständigten sie sich darauf, dass auf dem Campower Dorfplatz ein mehrere Meter hoher Baum zur Erinnerung an Andreas Spiewack gepflanzt werden soll. Die Idee stammt von der Campower Dorfgemeinschaft, die für das Vorhaben Spenden sammeln will. Nach Angaben der Campowerin Tana Wilde wird es sich bei dem Baum voraussichtlich um eine Nordmanntanne handeln, die künftig auch als Weihnachtsbaum im Ort dienen soll. Erstmals geschmückt werden soll die Tanne kurz Beginn vor der Adventszeit. Darüber hinaus könnte in dem Ort eine Robinie gepflanzt werden.

Als Bürgermeister mit Leib und Seele hatte Andreas Spiewack ununterbrochen seit dem Jahr 2000 die Geschicke seiner Gemeinde geleitet. Darüber hinaus war er viele Jahre als ehrenamtlicher Amtsvorsteher des Amtes Rehna tätig.

„Er war ein fantastischer Bürgermeister und eine Integrationsfigur“, sagte am Sonntag der Campower Manfred Behrens. In die Landes- oder gar Bundespolitik zog es Spiewack jedoch nie.

Dass nun eine Baumpflanzaktion in seinem Heimatort Campow geplant ist, begrüßen Einwohner wie Ralf Möller: „Das ist ein sehr schönes Zeichen als Dankeschön für sein Engagement für die Menschen der Region.“ Der Utechter Christian Höhn meint: „Die Idee ist super. So etwas könnte ich mir auch für Utecht vorstellen.“

Wer die Nachfolge von Andreas Spiewack antreten wird, ist derzeit offen. Bis zum voraussichtlich 8. April 2025 können Wahlvorschläge eingereicht werden, ehe im Juni die Utechter Bürgermeisterwahl ansteht. Im Gegensatz zur Bundestagswahl können dann auch 16-Jährige wählen.